Was ist Ama

Was ist Ama? Gefäße mit fused Wasser mit Gurkenscheiben

Im Ayurveda sprechen wir immer wieder von Ama und dass das gar nicht so gut für uns ist.

Was ist denn Ama überhaupt?

Ama bedeutet im Ayurveda roh oder unverdaut. Es wird als eine Ansammlung von Schlacken, Toxinen und Giftstoffen angesehen. Es entsteht jeden Tag neu auf geistiger und körperlicher Ebene.

Nahrung wird von deinem Körper aufgespalten und verdaut. Was der Körper nicht mehr braucht, wird einfach ausgeschieden.
Es bleibt aber – je nach Lebenswandel und Agni – teilweise Ama zurück.

Du kannst es dir als klebrige Masse vorstellen, die sich in deinem Körper ablagert und mit der Zeit Gefäße, Gewebe, Energiekanäle (Srotas) und Organe verstopft.

Wie entsteht Ama?

Ama entsteht jeden Tag auf Neue, sowohl auf physischer als auch psychischer Ebene. Meistens schafft es dein Körper, Ama abzubauen. Je nach Agni und Lifestyle braucht er dazu deine Unterstützung.

Es kann entstehen, wenn du einen antriebsschwachen Lebenswandel hast und viel sitzt.

Wenn du dich zu wenig bewegst, kann Ama entstehen. Aber auch, wenn du dich zu viel bewegst. Auch hier gilt die Regel der goldenen Mitte.

Außerdem kann es bei heftigen Emotionen wie Wut, Ärger und Stress entstehen, wenn diese nicht verarbeitet und verdaut werden können.

Ama entsteht zum Beispiel, wenn du isst, bevor du deine letzte Mahlzeit verdaut hast oder bevor du Hunger hast. Es kann sich bilden, wenn du häufig snackst. Oder auch, wenn du oft fettige und schwer verdauliche Mahlzeiten zu dir nimmst.

Manche ungünstigen Nahrungsmittel-Kombinationen können eine Ama-Bildung begünstigen, wie z. B. Milchprodukte kombiniert mit Obst, da sie schwer zu verdauen sind.

Welche Anzeichen können dafür sprechen?

Schlafende Frau über Stapel Büchern - ein Ama-Anzeichen

Ama kann sich z. B. über allgemeine Anzeichen wie Appetitlosigkeit zeigen. Oder sich durch eine starkes und langanhaltendes Schwergefühl sowie Trägheit bemerkbar machen.

Ein häufiges Anzeichen für Ama ist eine schwache Verdauung. Folge davon können ein aufgeblähter Bauch mit Flatulenz oder schwerer und klebriger Stuhl sein. Das merkst du dann an deinem vermehrten Toilettenpapier-Verbrauch.

Ein festsitzender Zungenbelag wird im Ayurveda oft als Zeichen einer Ama-Belastung gedeutet. Und auch ständige Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Benommenheit deuten dies an.

Interessant finde ich, dass auch steife Gelenke ein Zeichen dafür sein können.

Welche Folgen können daraus entstehen?

Meist schafft dein Körper, Ama selber abzubauen. Doch, wie du schon erfahren hast, gibt es einige Grenzen, bei denen dein Körper deine Unterstützung braucht. Wenn er die nicht bekommt, kann das auch Folgen haben.

Dein Körper kann z. B. durch eine zu große Ama-Belastung dauerhaft Verdauungsstörungen entwickeln. In extremen Fällen kann sich auch ein Leaky Gut Syndrom entwickeln (ein löchriger Darm quasi)

In der Praxis sehe ich auch häufig Hautprobleme oder auch Allergien bei diesen Menschen.

Oder auch, wenn du häufig Kopfschmerzen hast und ständig krank bist und Erkältungen bis hin zu einer Bronchitis bekommst, kann das durch Ama ausgelöst werden.

Wenn Ama dir sehr auf die Gelenke geht, kann das auch Arthrose und Rheuma verschlechtern.

Und auch Autoimmunerkrankungen können durch Ama getriggert werden.

Mögliche Anzeichen von Ama bei den 3 Doshas

Ama kann bei den 3 Doshas Kapha, Pitta und Vata ganz unterschiedliche Symptome machen.

Anzeichen können bei Kapha beispielsweise sein:

  • Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit
  • weißlich belegte Zunge
  • Müdigkeit und Völlegefühl nach den Mahlzeiten
  • fettige und blasse Haut
  • schwerer und teilweise schleimiger Stuhl
  • Neigung zu Wassereinlagerungen (Ödeme)
  • vermehrtes Schlafbedürfnis mit Neigung zu Albträumen
  • muffiger Geruch von Stuhl und Schweiß

Anzeichen bei Pitta können sein:

  • Sodbrennen und saurer Geschmack nach den Mahlzeiten
  • unreine und/ oder gerötete Haut
  • Neigung zu Durchfall, Reizdarm
  • stechend-säuerlicher Geruch von Stuhl und Schweiß
  • gereizte Stimmung, kompetitiv
  • gelblich belegte Zunge
  • Durchschlafstörungen und zu frühes Wachwerden

Anzeichen bei Vata können sein:

  • Aufstoßen und Blähungen nach den Mahlzeiten
  • trockene Haut
  • Verstopfung
  • wechselhafte Stimmung
  • belegte Zunge (gräuliche bis schwarze Verfärbung)
  • unruhiger und unterbrochener Schlaf

Wie kannst du dich vor Ama schützen?

Eine Frage taucht vielleicht auch in deinem Kopf auf: Was kann ich denn tun, dass sich gar nicht erst Ama in meinem Körper bildet?

Deswegen habe ich dir hier ein paar Vorschläge zusammengestellt:

Nimm deinen Körper wahr und achte auf dein Hunger- und Sättigungsgefühl. Du unterstützt deine Verdauung, wenn du häufig warme Mahlzeiten isst. Mittags darf deine Hauptmahlzeit sein und morgens und abends eher etwas leicht verdauliches wie Porridge und Suppen. DAS Ayurveda-Detox-Gericht habe ich dir hier verlinkt.

Hilfreich und unterstützend für dein Agni ist häufiges Kauen. Wenn du jeden Bissen 20-30 mal kaust, hat dein Magen und Darm weniger zu tun. Und du hast mehr Energie für anderes.

Wichtig dabei ist auch ausreichendes Trinken. Wie du das ganz einfach machen kannst, habe ich dir hier verlinkt.

Der Übergang vom Winter in den Frühling und vom Sommer in den Herbst sind gute Zeitpunkte für ein Detox, um gesund in und durch die Jahreszeitenwechsel zu kommen.

Schutz vor Ama – damit es erst gar nicht entsteht

  • in Ruhe und mit allen Sinnen essen, in ruhiger und angenehmer Atmosphäre
  • wähle weise aus, welche geistige Nahrung du zu dir nimmt über Medien und Beziehungen usw.
  • Regelmäßige Bewegung und Meditation
  • Agni-anregende Gewürze benutzen wie z. B. Ingwer, Pfeffer, Koriander, Kreuzkümmel und Zimt
  • biologische, regionale und saisonale Nahrungsmittel bevorzugen
  • Mahlzeiten besser frisch zubereiten, wenig bis gar nicht aufwärmen
  • Konserven und Tiefkühlkost selten verzehren
  • Farbstoffe und Konservierungsmittel meiden
  • einmal pro Woche einen Flüssigkeitstag einbauen

Tee in Teetassen vor Teekanne auf Holzbrett


Wie du deine Verdauung stärkst, kannst du hier nachlesen.

Allgemeine Tipps zur Vermeidung und zum Abbau von Ama

  • täglich ausreichend warmes Wasser trinken (mindestens 1,5 Liter)
  • frühes und leichtes Abendessen
  • auf Hunger und Sättigung achten
  • nach einem Über-Essen die nächste Mahlzeit ausfallen lassen
  • 1 Flüssigkeitstag pro Woche einführen

Hier kannst du noch mehr bei Yoga Vidya über Ama nachlesen.

Dieser Beitrag ersetzt keine Beratung.

Die Auflistungen und Beispiele sind von mir ohne Anspruch auf Vollständigkeit für dich nach besten Wissen und Gewissen zusammengestellt.

©️ Foto Canva.com

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